1663 Gemeindeforderung: Die Gemeinde fordert außer der
Frühmesse, wenigstens alle 14 Tage Christenlehren, zweimal wöchentlich Besuch
der Schule. Dafür leistet sie noch 24 fl Christenlehrgeld. 1726 In der Rechnungslegung von 1726 ist ein Schulmaister Gregor Hörndle
genannt. Er erhält von der Gemeinde den Hauszins in Höhe von 1 fl 30 xr bezahlt “wegen der armen Künder zu instruieren” bis 1789 Eppisburg hatte bis dahin keine regelmäßige Schule. Der
Unterricht im Lesen, Schreiben und Rechnen wurde von dem ungeprüften Mesner
und Söldner Ulrich Kapfer an freiwillig
erscheinende in den Wintermonaten gehalten. Der Unterricht fand in den
armseligen Hütten des Anwesens Nr. 54 später auf HausNr.
73 statt. UIrich Kapfer
erhielt den Lohn für seinen Unterricht größtenteils in Naturalien: Brot,
Mehl, Holz, usw. Die Kinder brachten wöchentlich ein Stück Brot, ein Scheit
Holz oder auch gelegentlich einen Kreuzer mit. 1789 Im Jahre 1789 übernahm dann Ulrich Kapfers
Sohn Joseph nach einer in Dillingen bestandenen Prüfung die Schule. Joseph Kapfer erwarb 1790 den Pfandstadel HsNr
77 und errichtete dort einen Schulsaal zu ebener Erde mit einer Wohnung. Weil
das auf seine Kosten erbaute Haus zugleich Schulsaal war, hatte Joseph Kapfer der Herrschaft keinen Dienst und Zehent zu leisten. Später musste er auch deswegen keine
Steuern an das Landgericht entrichten. Joseph Kapfer,
geboren am 26.2.1770 auf HausNr. 73, hatte die
Schule bis zu seinem 85. Lebensjahr inne, desgleichen die Mesnerstelle. 1800 Was vor 1800 an Schulen auf dem Lande bestand, kann
nicht als Volksschule im jetzigen Sinn
bezeichnet werden. Es waren recht kümmerliche Pflanzstätten des Wissens, in
denen nur das Allernötigste, nämlich Katechismus, Lesen, Scheiben und wenn es
gut ging auch noch das einfache Rechnen gelehrt wurden.
In Ermangelung eines allgemeinen Schulzwanges nahm nur ein Bruchteil der
schulfähigen Kinder am Unterricht teil. Der Schulbetrieb war auf die
Wintermonate beschränkt. Die Lehrpersonen wurden nicht in eignen Seminarien
auf ihren Beruf vorbereitet, sondern entstammten entweder aus Lehrerfamilien,
in denen sich häufig die Ausübung der Lehrtätigkeit durch ganze Generationen
forterbte, oder aus dem Handwerkerstand. 23.12.1802 Verordnung über den
allgemeinen Schulzwang Am Tag vor Heiligabend gibt es
eine außergewöhnliche Bescherung für alle bayerischen Kinder - der
Schulbesuch wird Pflicht >>das ganze Jahr hindurch, von Mitte Julius
bis 8ten September, als der gewöhnlichen Aerndtzeit
ausgenommen<< Sechs Jahre dauert künftig die Schule, wofür wöchentlich
2 Kreuzer zu zahlen sind. An diese Grundschulzeit schließt sich für die 13-18
jährigen eine Sonntagsschule an, in der ihnen der Katechismus und Grundwissen
gelehrt wird. |
1811 Jährlicher Bericht über die Filialschule Eppisburg: Über
die Filialschule Eppensburg ist zu berichten, dass
dieselbe in diesem Jahre einen ziemlich ehrlichen Fortgang machte. Lesen,
Schreiben und auch das Rechnen waren die Kenntnisse in denen man mit den
Schülern doch zufrieden sein konnte. Die Feiertagsschule war da auch gehalten
und sie dauerten beide bis Ende Juni, wo das Heuen strengst
den Anfang nahm. Bei den Feiertagsschülern gings
hin und wieder etwas Widerspenstiges her, weil man ihr der Entlegenheit wegen
nicht genugsam nachsehen konnte. Die Zahl
der beider Teil Schulpflichtigen waren heuer in Summa 99 Darunter
Wochenschüler: Knaben 33, Mädchen 33, zusammen 66 Feiertagsschüler: männlich 17,
weibliche 16, zusammen 33 Das
sittliche Betragen des Schullehrers ist gut. Bei seinem Schulamte wäre viel
mehrer Tätigkeit zu wünschen und nötig. Mein obiger Vorschlag angenommen,
würde er auch mehr Fleiß anwenden müssen. Schulgarten ist keiner da 1818 Das Königliche Distriktschulinspektorat
verfügt, dass die Gemeinde einen Garten für Obstbaumkultur und Gartenbau für
die Schule zu errichten hat. Am Abhang zu Haus 47 wird von dem Steuervorgeher Johann Georg Fischer ein Schulgarten
errichtet. Johann Georg Fischer wird zum Lehrer für Obstbaumkultur und
Gartenbau ernannt. 1821 Katholische Dorfschule und Filialort von Holzheim hat eine eigene Schule vom ersten
Range, daselbst ein Kurat-Benefiziat. Hier wird
durchs ganze Jahr Schule gehalten Schülerzahl:
Werktags: Männliche 25, Weibliche 32, Gesamt 57 Sonn- und Feiertagsschule:
Männliche 29, Weibliche 22, Gesamt 51 Insgesamt: 108 Schüler 25.11.1835 Vom Königlichen Landgericht Dillingen: Die letzte
Schulprüfung zu Eppisburg hat gezeigt, dass die Kinder nur sehr wenig
unterrichtet sind und dass das kleine Schulzimmer für die große Kinderzahl
einen viel zu geringen Raum darbietet. Dazu
kommt heuer noch, dass die Hälfte der Kinder vormittags und die andere Hälfte
nachmittags unterrichtet wird, wodurch sämtliche
Kinder die Hälfte der ihnen ohnehin sparsam zugemessenen und für ihre
geringen Kenntnisse so notwendigen Schulzeit verlieren. Die k.
Distriktschulinspektion hat bereits bei der k. Regierung die Aufstellung
eines Schulgehilfen beantragt, und ist mit dem k. Landgerichte der
Überzeugung, die die Erbauung eines geräumigen Schulzimmers samt
Lehrerwohnung zu Eppisburg durchaus notwendig sei. Es wird deswegen die
Gemeindeverwaltung beauftragt, sogleich die Mittel zu beraten, welche zur
Ausführung dieses dringend nochwendigen Baues erforderlich sind. Und insbesonders auch einen schicklichen Bauplatz
auszusuchen, und wie dieses geschehen, längstens
innerhalb 14 Tagen hierher anzuzeigen. 1844 Ungefähr 1844 wurde der bei HsNr.
47 gelegene Abhang, damals der Schulgarten verkauft und davon ein Kapital von
25 Gulden als Schulvermögen angelegt. 1846 Die Gemeinde errichtet 1846 ein Schulhaus mit
Lehrerwohnung im Garten des Anwesens HsNr. 4.
Joseph Kapfer zog in das neu errichtete Schulhaus
und übernahm im gleichen Jahre die Gemeindeschreiberei, die eine
Gehaltsaufbesserung von 20 Gulden jährlich mit sich brachte, nebst freier
Wohnung. |
1850 Wegen Krankheit kann Kapfer ab 1850 die Schule mit 55 Schülern selbst nicht
mehr führen. Als Verweser folgt ihm Gehilfe Dionys Angerer, der ebenfalls
seine Besoldung von Kapfer erhält. 1851 Im Jahre 1851 wird die
Schulstelle um 50 Gulden aufgebessert, wovon Angerer 30 Gulden erhält laut
Regierungsentschließung. Angerer übernimmt auch die Gemeindeschreiberei 1855 Am 13. Oktober 1855 stirbt Joseph Kapfer
85jährig. Angerer wird zum definitiven Lehrer von Eppisburg ernannt. 1856 Schulpflicht von sechs auf sieben Jahre verlängert 1862
Mit Gründung der Pfarrei 1862 wird eine Orgel angeschafft und der Organisten-dienst bringt für den Lehrer eine Gehaltsaufbesserung
mit sich. 1871
Der Baumannbauer Georg Wagner verkauft für 60 Gulden einen Schulgarten
mit 3 Dezimal. 1875 Joseph Wagner, Raunerbauer und langjähriger Bürgermeister
macht auf Bitte des Lehrer Angerer eine Schenkung von 500 Gulden an das
Schulvermögen. Später macht der Austrägler Georg Wiedenmann eine Schenkung von 860 Mark zur Bestreitung
von Lehrmitteln und als Schulgeld für arme Kinder. 1878 Der beim Schulbau befindliche
Stadel wird abgebrochen und ein Standesamts-zimmer
eingebaut. 1888
wird Dionys Angerer wegen körperlicher Dienstunfähigkeit die Pension
verliehen. Die Schülerzahl war in der Zeit von 1850 bis 1888 von 55 auf 99
angewachsen. 1888 Als Nachfolger wurde am 1. September 1888 der Hilfslehrer
Friedrich Berger ernannt. Gleichzeitig übernahm er auch die
Gemeindeschreiberei, den Mesner- und Organistendienst. Seine Frau versah den
Handarbeitsunterricht der Mädchen. Die Schule zählte 99 Schüler Ende Dezember 1889 Die Influenza trat unter den Schulkindern so stark auf,
dass fast alle Volksschulen des Amtsbezirks Dillingen zeitweise geschlossen
werden mussten. Diese dauerte bis Januar 1890 an 1894 Die Gemeinde erwirbt von Georg Wagner, HsNr.
2 zum bestehenden Schulgarten eine Grund von 6 Dezimal 1899 Der Stall des Schulhauses wird zum
Kinderzimmer umgebaut |
1902 Ungeteilte Schule mit Vorbereitungs-Unter-,
Mittel- und Oberklasse und Feiertagsschule Lehrpersonal:
Herr Friedrich Berger, Schullehrer, hier seit 1. Oktober 1888 Schullokalitäten:
unverändert das Schulhaus, enthaltend die Lehrerwohnung (mit Postagentur,
einen Schulsaal und das Gemeindezimmer) wurde 1846 aus Gemeindemitteln
erbaut. Die Gemeinde hat die ganze Baupflicht. Schulfundationsvermögen: 1762,80 M Kapitalien, 394,29 M
Mobilien Lehrereinkommen:
910 M Gehalt, 450 M Alterszulage Sommerschule
von 1. Juni bis 31. Oktober Winterschule
von 2. November bis 31. Mai (Wechselschule im Mai) Ferien:
Herbstferien von 25. Juli bis 22. September Am 1. Mai
wurden 11 Schüler entlassen, 11 treten in die Sonntagsschule über 10 Anfänger
wurden aufgenommen Urteil
des Lokal-Schulinspektors über das Lehrpersonal: Herr Friedrich Berger,
geboren 1. Sept. 1859 zu Wallerstein, sucht mit
Eifer und Treue und Besonnenheit und Gleichmut seine vielfachen beruflichen
und freiwillig übernommenen Pflichten als Lehrer, Mesner, Organist, und
Kantor, Postagent und (seit März 1902) Vorstand des Obstbaum- und
Bienenzuchtvereins zu genügen. Die
Arbeitslehrerin, Frau Lehrer Karolina Berger hält gewissenhaft die Strick-
und Nähschule. Lehrmethode:
Gut, besonders bei den Kleinen Zur
Schulbibliothek wurde angeschafft: Dr. Hubler,
Bayrisch Schwaben und Neuburg und seine Nachbargebiete, eine Landes- und
Volkskunde Folgsamkeit
und sittliches Betragen: in der Schule sehr gut, außer der Schule bei
Werktagsschülern sehr gut, bei Feiertagsschülern im Allgemeinen sehr gut. Im
Einzelnen aber Mängel genug Besuch
der Wirthshäuser: Besserung nicht anhaltend, doch
ist keine grobe Verfehlung bekannt. Häusliche
Zucht: Bei einigen lässt es zu wünschen, zum Teil auch recht zufrieden
stellend. 27.6.1902 Masern: Der Schulbetrieb ist bis
zum vollständigen Erlöschen der Krankheit zu schließen 21.10.1902 Ankauf eines Baumschulgartens um 90 Mark mit 2 Ar 1902 Veranlasst durch die Gründung eines Bienenzucht- und
Obstbauvereins wurde von Lehrer Berger ein Baumschulgarten angelegt. Der
Grund zu diesem Garten wurde vom Acker des Behringerhofes am Fußwege hinter
dem Schulgarten mit 8 Dezimal um 120 Mark zum Schulvermögen erworben.
Vertragsgemäß hat der Obstbauverein das Recht, darin Bäume zu pflanzen und
der Lehrer Kartoffeln zu bauen. 1905 Wegen mehrmaliger Erkrankung (Zuckerkrankheit) des Lehrers
waren zwischen 1906 und 1913 mehrere Aushilfen in Schul- und Kirchendienst
erforderlich. Im Jahre 1909 folgte die Ernennung Bergers zum Hauptlehrer. 1907 Die Verjüngung der Familien hatte eine sich mehrende
Schülerzahl zur Folge. Von der Regierung angeordnete Erhebung im Jahre 1910
über die künftige Schülerzahl ergab für die Schuljahre 1910/11 bis 1915/16
eine durchschnittliche Schülerzahl von 92. Die Erhebung 1911 brachte einen
Durchschnitt von 89 Schülern. In den letzten 5 Jahren waren es im
Durchschnitt 77 Schulkinder. 1913 Am 1.10.1913 trat dann die Hilfslehrerin Anna Müller ihren
Schuldienst als zweite Lehrkraft an. Versehen mit den hl. Sterbesakramenten
ist Hauptlehrer Friedrich Berger am 15.Oktober 1913 verstorben. Er hat sich
in der Gemeinde, Schule, um den Schulhausneubau, Kirche und Obstbau große
Verdienste und Anerkennung erworben. Die Familie ist am 10.1.1914 nach
Augsburg weggezogen. 1913 Schulhausneubau Wegen der gestiegenen Schülerzahlen wurde von der
Lokalschulinspektion der Gemeinde des öfteren nahe
gelegt, sich mit dem Bau eines Schulsaales oder neuen Schulhauses und der
Anstellung einer zweiten Lehrkraft vertraut zu machen. Bereits 1912 ordnete
die Königliche Regierung der Gemeindeverwaltung Eppisburg an, über den
Schulsaalneubau und die Anstellung einer zweiten Lehrkraft zu beschließen.
Die Gemeinde fasste den Beschluss, das bisherige Schulhaus ganz zur
Lehrerwohnung einzurichten und einen Neubau mit zwei Schulsälen anzugliedern.
Dazu wurden vom Nachbar, dem Schmiedemeister Britzelmair,
6 Dezimal Grund um 1000 Mark gekauft mit dem Recht, dass die Schulkinder
durch den Hof des Anwesens 4 die Schule betreten dürfen. Die Pläne wurden vom
Bezirktechniker R. Griener angefertigt. Im Frühjahr
1913 wurde dann mit dem Bau begonnen. Im Sommer waren die Arbeiten dann soweit
beendet, dass nach den Ferien am 29.9.1913 die Kinder und Lehrer den oberen
Schulsaal beziehen konnten. Von diesem Zeitpunkt an konnte in 2 Abteilungen
unterrichtet werden. Über dem Eingang wurde ein Gemeinde, bzw.
Standesamtszimmer eingerichtet. Durch den Schulhausneubau wurde
die Lehrerwohnung geräumiger und abgeschlossen. Zur Einweihung und Übernahme des
Schulhauses sollte eine Feier, verbunden mit dem 25jährigen Jubiläum
stattfinden, die aber Lehrer Berger ablehnte. Wegen der Krankheit und dem
baldige Tod des Lehrers Berger ließ man von einer Feier ab. 1914 Am 17.2.1914 trat dann Lehrer Alexius Baier die
Schulstelle in Eppisburg an. Der Amtsantritt des neuen Lehrers wurde
schließlich dazu genutzt, den Mesnerdienst vom Schuldienst ab 1.April 1914 zu
trennen. Der Lehrer behielt aber weiter den Organistendienst und die
Gemeindeschreiberei. 1914 Durch den Wegzug der Frau Karolina Berger entstand eine
Lücke im Handarbeitsunterricht der Mädchen. Frau Mathilde Beer wurde von der
Regierung am 5.1.1914 der Handarbeitsunterricht genehmigt. Schulklasse
1918 mit Pfarrer Buhmann 1918 Im Herbst 1918 verließ die zweite Lehrkraft Frau Müller
die Schule in Eppisburg. Sie hatte während der 4 Kriegsjahre in beiden
Abteilungen Unterricht zu halten mit einer ziemlich hohen Schülerzahl. |
31.12.1918 Die geistliche Schulaufsicht wird aufgehoben. Für den
Schulbezirk Dillingen wird der Hauptlehrer Josef Wirth zum
Distriktschulinspektor bestellt. Schulknaben
mit Lehrer Baier 1924 Die Gemeinde erwirbt für die Schüler einen
Lichtbilderapparat. 1924 Seit 1.Dezember 1924 wirkt nun Frau Ludovika
Müller an der Schule als Lehrkraft. Mit Weggang des Lehrer Baier übernimmt
Frau Müller die Schulleitung als erste Lehrkraft und wird im Mai 1926 zur
Hauptlehrerin befördert. Im Dezember 1936 wird Frau Müller auf eigenes
Ansuchen in ihre Heimat Wemding versetzt 1923 -1932 Die Prüfungen und Visitationen durch den Bezirksschulrat
finden in einem Turnus von zwei Jahren statt. Die Schülerzahl im Schuljahr
1923/24 betrug 105, sank 1924/25 auf 85 herab, 1925/26 auf 80, 1926/27 auf
71. Im Schuljahr 1927/28 beträgt sie ebenfalls 71. In der Unterstufe 1. bis
3. Klasse sind es 40, in der Oberstufe 4. bis 7. Klasse 31 Schüler. Die 1.
Klasse im Schuljahr 1928/29 zählt 16
Schüler. Im Jahre 1932 betrug die Schülerzahl 49, in der Fortbildungsschule
waren es 17. Im Zeitraum sind einige
Wanderungen, Ausflugsfahrten und
Besichtigungen mit den Schulklassen vorgenommen worden. 1926 Mit Versetzung des Lehrers Baier nach Oberrieden kam von
dort am 1.Februar 1926 der dortige Aushilfslehrer Anton Steiger nach
Eppisburg und wurde am 1.April 1926 zum Hilfslehrer befördert. 1928 Die Lehrerwohnungen werden grundlegend renoviert. Schulklasse
1928 mit Lehrerin Müller und Lehrer Steiger 1929 Schulsparkasse Die Schulsparkasse ist am 1.1.1929 gegründet und dem
örtlichen Darlehnskassenverein angeschlossen fordern. Leiter derselben ist
der Lehrer Anton Steiger. Die Gesamteinlage am 31.12.1932 betrug 554 Mark. 1929 Im
Dezember wurde die Unterabteilung der Volksschule wegen Keuchhusten bis nach
den Weihnachtsferien geschlossen. In der Oberabteilung zeigte sich kein Fall
von Keuchhusten, lediglich etliche Schüler waren einige Wochen mit Krampfhusten
behaftet, konnten aber deswegen den Unterricht besuchen. 1931 Anlässlich der Kircheneinweihung
am 21. Okt. 31 durch den Hochwürdigsten Herrn Bischof Joseph Kumpfmüller Augsburg, führten Mädchen der Oberabteilung
ein Elisabethenspiel auf, während die Knaben zur Ehrung der Gefallenen einen
Sprechchor vortrugen und andere in einem lustigen Einakter Erlebnisse aus dem
Kirchenneubau zum Besten gaben. Die Aufführung war im Saale des Gasthauses
Dirr und gefiel allgemein. Der Hochw. Herr Bischof
wohnt selbst einem Teil der Aufführung bei. Unterrichtszeiten 1932 Der Unterricht wurde im Winterhalbjahr vom 1. November
Ende Mai als Ganztagsschule gehalten, vom 1. Juni bis 1. November als
Halbtagsschule. Die Halbtagsschule umfasste eine Unterrichtszeit von 4 Stunden
täglich. Bis 1931 war der Mittwoch ein schulfreier Tag. Der
Fortbildungsschulunterricht wurde im Sommerhalbjahr mit 2 Stunden am Sonntag
erteilt, im Winterhalbjahr jeweils am Mittwoch mit 4 Stunden. 1932 Die
Lehrerwohnung erhält eine komplette Badeeinrichtung |
1933 Die Wörterbuchkomission der bayr. Akademie der Wissenschaften
München übersandte Frl. Hauptlehrerin Luise Müller, anfangs Juni 33 eine
geschmackvolle Dank- und Anerkennungsurkunde für verdienstvolle Mitarbeit bei
der Sammlung des Wortschatzes der Mundarten unserer bayerischen Heimat. 1936 Lehrer Steiger wird Schulleiter in
Eppisburg 1939 Am 1. Januar 1939 übersiedelt Lehrer Steiger nach Kempten
im Allgäu. Seine Tätigkeit umfasste hier noch die Leitung des Kirchenchores
und den Organistendienst. 1939-1945 Nach dem Weggang Steigers übernahmen am 1.Januar 1939 die
Aushilfslehrer Meinrad Mayer und Anna Jakob die Schule in Eppisburg. Da
Lehrer Mayer bereits im August zur Wehrmacht eingezogen wurde, wirkte hier
Frl. Jakob, die im Kriege den Arzt Dr. Koller geheiratet hat. Während der
sechs Kriegsjahre musste sie den Abteilungsunterricht für die Ober- und
Unterklasse mit einer bis dahin nicht erreichten Schülerzahl von 148 (durch
die Evakuierten) allein leisten. Beim Einmarsch der US-Armee wurde der
Unterricht bis auf weiteres eingestellt. Im Mai 1945 wurde Frau Koller durch
die amerikanische Militärbehörde, wie alle Lehrkräfte, fristlos entlassen.
Bei ihrer Entnazifizierung konnten alle Anklagepunkte fallen gelassen werden.
Auf eigenen Wunsch wurde Frau Koller nach Gremheim
versetzt. |
1945 Im Herbst 1945 wurde der Unterricht in den Schulen wieder
aufgenommen. Laut Befehl der Militärregierung vom 16.8.1945 mussten
nationalsozialistisch geprägte Lehr- und Lernmittel abgeliefert werden.
Gleichzeitig wurden Lehrkräfte wegen Mitgliedschaft in Organisationen der
NSDAP entlassen. Es fehlten Lehrer und Unterrichtsmaterial. 1945 bis 1948 Am 11. Dezember 1945 wurde der Unterricht wieder
aufgenommen. Herr Bernhard Straub und Frl. Barbara Steck, ausgebildet in
einem sechswöchigen Kurs zu Schulhelfern, versahen dann hier den Schuldienst.
Die Schülerzahl betrug in beiden Klassen 118. Die evakuierten Kinder zogen
1945 und 1946 mit ihren Familien wieder ins Ruhrgebiet zurück. Im Juni/Juli
1946 setzte dann der Flüchtlingsstrom, vorwiegend aus dem Sudetenland ein, so
dass die Schülerzahl auf 148 Schüler, davon 49 heimatvertriebene, anwuchs. Am
14. Oktober übernahm die Flüchtlingslehrerin Klara Schwent,
wohnhaft in Ellerbach die Schulleitung und die Oberklasse. Am 24. März 1947 wurde der
heimatvertriebene Vertragslehrer Otto Schwent mit
der Schulleitung und der Führung der Oberstufe betraut. Laut Verfügung der Regierung von
Schwaben wurde den Schulen am Aschberge die staatlich geprüfte hauptamtliche
Handarbeitslehrerin Frl. Annemarie Kucera, aus dem
Sudetenland gebürtig, zugeteilt. Sie verrichtete hier seit dem 15. Juni 1947
den Handarbeitsunterricht. 1948 bis 1954 Die Gemeinde kauft bei der Firma Müller in Dillingen 36
neue Schulbänke. Ebenso wurden zahlreiche Bücher für den Unterricht und die
Schulbücherei angeschafft. Der Gemeinderat beschloss im Februar 1954 einen
neuen Spielplatz anzulegen. Bauer Josef Wagner, HsNr.
2 war bereit, den notwendigen Platz von 12 Dezimal dafür der Gemeinde zu
verkaufen. Schuljahr 1948/49 Unterstufe: 72 Schüler, davon 35
Knaben und 37 Mädchen davon
43 Einheimische und 29 Heimatvertriebene Klasslehrer:
Ludwig Kraus Oberstufe: 61 Schüler, davon 31
Knaben und 30 Mädchen davon
43 Einheimische und 18 Heimatvertriebene Klasslehrer:
Otto Schwent Somit betrug die Schülerzahl 133
bei überfüllten Klassenzimmern. Die Eltern beklagen sich dass die Leistungen
der Schüler bei täglich 2 bis 3 Stunden Unterricht wesentlich zurückgegangen
seien und wünschten sich wieder eine 3. Lehrkraft. Landwirtschaftliche Berufsschule
in Eppisburg 1947 - 1954 Die Berufsschule für Knaben, seit
1950 auch für Schüler aus Ellerbach und Holzheim, bestand seit 1947 und wurde
von Lehrer Schwent geführt. Der
Berufsschulunterricht der Mädchen aus Eppisburg, ab 1952 auch derer von
Ellerbach wurde von Lehrerin Steck gehalten. Mit Beginn des Schuljahres
1954/55 besuchen nun alle Schülerinnen und Schüler aus Eppisburg, Ellerbach,
Holzheim und Weisingen die neu erbaute landwirtschaftliche Berufsschule in
Holzheim. 1950-1954 Die dreistufige Schule zählte im Schuljahr 1951/52 100
Schüler, davon waren 41 Knaben und 59 Mädchen, von diesen noch 31 Heimatvertriebene. Für das Schuljahr 1952/53 wurden 4
Mädchen und 1 Knabe eingeschrieben. Entlassen wurden 12 Mädchen und 2 Knaben.
Im Laufe der letzten Jahre fanden viele Heimatvertriebene außerhalb Eppisburgs Arbeit und wanderten aus dem Dorf ab, so dass
zur Beginn des Schuljahres 1952/53 nur noch 80 Kinder, davon 21
Heimatvertrieben, an unserer Schule waren. Im Schuljahr 1953/54 waren es dann
noch 74 Kinder. Um den Sparsinn der Kinder zu
fördern, erhielt die Schule am 1.12.1953 auf Anregung des Schulleiters von
der Raiffeisenkasse Eppisburg 30 Stahlsparkassen geliehen. Die Spardosen
wurden in gewissen Zeitabständen und am Weltspartag geleert. 1954 Der Hilfslehrer Bernhard Steck, vorher in Donaualtheim,
ist seit dem 1.8.1954 und die Lehrerin Rosa Hartmann, wohnhaft in Ellerbach,
seit dem 1.9.1954 an der Schule in Eppisburg tätig. Mit der Schulleitung
wurde Frau Hartmann beauftragt. Sie unterrichtet die Unterstufe und auch den
Handarbeitsunterricht in dieser Klasse. Die Handarbeitslehrerin Frau Kucera unterrichtet weiterhin die Oberklasse. Im
Schuljahr 1954/55 waren es 61 Schüler - Unterklasse 27, davon 12 Knaben und
15 Mädchen - Oberklasse 34, davon 18 Knaben und 16 Mädchen. Im Schuljahr
1955/56 werden 1 Knabe und 2 Mädchen eingeschult. Auf eigenen Wunsch wurde die
Lehrerin Rosa Hartmann von der Schulleitung entbunden. Lehrer Steck nimmt nun
ab 1.9.1956 dieses Amt wahr. 1960
untere Schulklasse mit Lehrerin Hartmann |