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Unser Verein wurde im Jahre 1876 von 46 Kriegsteilnehmer, Veteranen und Gedienten gegründet. Die Gründung folgte in einer Welle neuen National-gefühls nach dem gewonnenen Krieg gegen Fankreich und der Ausrufung des Kaiserreiches. Den letzendlichen Funken dazu löste der Aufruf König Ludwigs II zur Gründung von Kriegervereinen und die Gründung des Bayerischen Kriegerbundes aus. Als 1. Vorstand wurde der Morlebauer Anton Wiedenmann gewählt, der die Geschicke des Vereins bis 1910 in Händen hielt. Bereits im Gründungsjahr wurde von den Mitgliedern eine neue Fahne mit dem Bildnis Mariens gekauft. Unser Verein ist damit der älteste Verein des Dorfes. |
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Im
Jahre 1910 übernahm dann Andreas Wais, Thomasbaur das Amt des
1.Vorstandes. Anton Wiedenmann wurde im gleichen Jahr zum Ehrenvor-stand
ernannt. Der Verein war bis 1914 auf fast 60 Mitglieder angewachsen.
Es war für jeden Gedienten eine Ehre, wenn er Mitglied des Vereins sein
durfte. Zu den Veranstaltungen des Vereins hatten auch nur die Mitglieder und
ihre Angehörigen Zutritt. Das Protokoll nennt 1911 den Ausschluß eines
Mitglieds aus dem Verein, weil dieser des Mordes verdächtigt wurde. Das
Mitglied durfte später wieder beitreten, allerdings nur mit Fürsprache eines
Mitglieds in der Mitgliederversammlung. In die Amtszeit des Vorstandes
Andreas Wais fiel die Kriegszeit 1914/18, die in Eppisburg 26 Opfer
forder-te. Zahlreiche Mitglieder waren im Fronteinsatz. Die Vereinstätigkeit
be-schränkte sich auf Gedenkgottesdienste für die Gefallenen und Betreuung
der Angehörigen von Frontsoldaten. |
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Der
Schreinermeister Peter Stegherr übernahm dann 1919 das Amt des Vorstandes
und führte den Verein mit rührigem Geschicke durch die von Arbeitslosigkeit,
Inflation und Nationalsozialismus gezeichnete Zeit bis zu seinem Tode im
Jahre 1944. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Pfarrei wurde im
Friedhof eine Kriegergedächtniskappelle errichtet und 1922 eingeweiht.
Zur gleichen Zeit nahm der Verein eine alljährliche Krieger- wallfahrt
nach Violau auf.- nur unterbrochen durch den 2.Weltkrieg. Der
Halbjahresbeitrag im 2.Halbjahr 1923 betrug infolge der Inflation 12
Mil-liarden Mark, der Beitrag 1924 dann 2 Pfennig pro Monat. 1926
konnte das 50jährige Gründungsfest gefeiert werden. Aus Zeitungsartikeln und
Auf-zeichnungen ist zu entnehmen, daß sich der Verein rege an Veranstaltungen
im Orte und nach außerhalb beteiligte. Die Zahl der Mitglieder wuchs auf über
100 an. Nach der Machtübernahme der NSDAP 1933 kamen auf den Verein
einschneidende Änderungen zu. Alle Vereine mußten unter dem Dach der NSDAP
ihren Platz finden, “Gleichschaltung" genannt. Unser Verein mußte sich
dem Reichskyffhäuserbund anschließen. Die Vereinsfahne wurde verboten. Der
Verein erhielt stattdessen eine Fahne des Kyffhäuser-bundes. Der Verein wurde
zur Kriegerkameradschaft, der Vorstand zum Kameradschaftführer und die
Versammlung zum Appell. Bis auf 27 Mitglie-der haben die meisten Mitglieder
ihren Austritt erklärt. Im Zuge dieser Ent-wicklung begann der Verein im
Jahre 1936 mit der Schießausbildung am Zimmerstutzen. 1938 verstarb der Gründungsvorstand, Ehrenvorstand und langjährige Bürgermeister Anton Wiedenmann im Alter von 87 Jahren. Mit zunehmender Dauer des II.Weltkrieges kam das Vereinsleben allmählich zum Erliegen. Zu Gedenkgottesdiensten für die Toten des Krieges mußte der Verein zahlreich in Erscheinung treten. Der II.Weltkrieg forderte in Eppisburg 60 Opfer, das waren 12 % der Bevölkerung oder 1/4 der männlichen Einwohner. In den Wirren des Krieges ging auch die 1876 geweihte Vereinsfahne verloren. Mit dem Einmarsch der Amerikaner war jegliche Vereinstätigkeit verboten worden. |
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Krieger- und Soldatenverein im Jahre 1922 |
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Am
20. April 1958 berief der frühere Fahnenträger Xaver Krauß die
Kriegsteilnehmer des Ortes zu einer Versammlung ein. Der Verein wurde mit 41
Mitgliedern neu aus der Taufe gehoben. |
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Pius
Kraus ließ sich zum 1.Vorstand wählen. Bereits 1959 weihte dann der
Verein eine neue Fahne. Der Festtag bei schönstem Wetter war für das ganze
Dorf ein stets in der Erinnerung
bleibendes Ereignis. |
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Nach anfänglichen Geburtswehen kehrte
schließlich mit der Wahl 1963 von Rudolf Wendland zum 1.Vorstand Ruhe in den Verein ein. Die Mitgliederzahl stieg an und es konnten auch Reservisten der Bundeswehr gewonnen wer-den. So konnte 1976 das 100jährige Gründungsfest gebührend gefeiert wer-den. Bei diesem Fest war die 3.Kp des Fernmeldebataillons 210 zu Gast. Steinmetzmeister Rudolf Wendland hat sich mit seiner beruflichen Tätigkeit in jedem Friedhof der Umgebung und in zahlreichen Kriegerdenkmalen verewigt. |
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Mit
der Wahl von Hermann Krauß zum 1.Vorstand übernahm nun ein Reser-vist der
Bundeswehr die Geschicke des Vereins. Für die Vorstandschaft begann nun eine arbeitsreiche
und intensive Vereinstätigkeit. Seine erste große Maßnahme war 1980
die Errichtung eines neuen Kriegerdenkmals auf dem Friedhof in Zusammenarbeit
mit der Gemeinde. Im Laufe der Jahre folgten auch zahlreiche Veranstaltungen
wie Theater, Weinfest um nur zwei zu nennen 1986 konnte dann das 110
jährige Gründungsfest gefeiert werden. Ein weitere Abschnitt der
Vereinsgeschichte war 1988 die Gründung der Reservistenkameradschaft
Eppisburg, einer bis 2007 sehr aktiven Mann-schaft. Mit dem Ausbau von Räumen
in der alten Schule Eppisburg 1992 konnte zudem ein Vereinsheim
geschaffen werden. Das bis jetzt größte Gemeinschaftsprojekt, die Vereinhalle
Eppisburg wurde auf Initiative unseres Vereins 1997 eingeleitet. Es
ist uns gelungen 6 weitere Vereine zu diesem Vorhaben zu gewinnen. Der Verein
wünscht sich, wie bisher, auch für die Zukunft Unterstützung durch seine
Mitglieder und durch die Dorfgemein-schaft, einen guten Kontakt zur
Bundeswehr, sowie eine gute Zusammen-arbeit mit den Vereinen und politischen Mächten.
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Das Kriegerdenkmal auf dem Friedhof in Eppisburg |
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2002 Am 20.4.2002 konnte der Verein sein
125jähriges Gründungsfest in kleinem Rahmen feiern
Bilder
125 jähriges Gründungsfest 2008 Am 20.4.2008 jährt
sich zum 50. mal die Wiedergründung des Vereins seit Kriegsende. Aus diesem
Anlaß feiert der Verein am 19.4. das Wiedergründungsfest Bilder 50 Jahre Wiedergründung |
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Ehrungen 2016 |
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